Betätigungsanalyse und Zielsetzung im psychiatrischen Bereich (Webseminar)

Um die Behandlung von Menschen mit psychischen Erkrankungen effektiv, betätigungsorientiert und klientenzentriert gestalten und umsetzen zu können, bedarf es eines guten Einstiegs in die Therapie mit der dazugehörigen Betätigungsanalyse und Zielsetzung. Aber wie soll dieser Einstieg im psychiatrischen Bereich praktisch aussehen? Wie kann ich die Therapie betätigungsorientiert planen und gestalten, um die Ausführung von Tätigkeiten im Alltag der Klienten zu verbessern?
Die Herausforderung bei psychiatrischen Erkrankungen ist, dass Betätigungseinschränkungen zunächst weniger offensichtlich, weniger sichtbar sind wie bspw. Aktivitäten des täglichen Lebens (ADLs) bei neurologischen Erkrankungen. Klienten berichten, dass sie z.B.

– Schwierigkeiten haben, regelmäßig und pünktlich aufzustehen,
– sich in ihrer Freizeit nicht gut beschäftigen können,
– sich wieder mehr soziale Kontakte wünschen,
– Schwierigkeiten haben, ihre Finanzen oder Behördenangelegenheiten zu regeln,
– sich wünschen, wieder arbeiten zu gehen,
– den Haushalt oder ihre Ernährung vernachlässigen
und vieles mehr.

Oft können die Klienten diese Aktivitäten im institutionellen Kontext (Klinik, Tagesklinik, Tagesstätte oder Ergotherapiepraxis) gut umsetzen, jedoch gelingt ihnen dies nicht ohne festen therapeutische Rahmen in ihrem Alltag. Das Gelingen hängt stark vom realen Kontext mit all seinen räumlichen und sozialen Anforderungen ab. Wie soll man da also in der Ergotherapie Betätigungen durch Beobachtung analysieren, wie daran arbeiten?
Wenn Sie sich bereits mit der betätigungsorientierten und klientenzentrierten Ergotherapie auseinandergesetzt haben und bspw. das COPM anwenden können, sich aber noch mehr Orientierung bei der Gestaltung des Behandlungsprozesses wünschen, wenn Sie Ihr Handlungsspektrum bezüglich der betätigungsorientierten Arbeit im psychiatrischen Kontext erweitern möchten – dann sind Sie in diesem Seminar richtig.
An diesem Tag wird es um das „Herzstück“ der Ergotherapie gehen: die Analyse von Betätigungen und die sich daraus resultierende Zielformulierung. Anhand von Fallbeispielen und Durchführungstipps wird die praktische Umsetzung von Betätigungsanalysen im psychiatrischen Bereich verdeutlicht. Die Teilnehmer lernen verschiedene Herangehensweisen kennen – von der konkreten Beobachtung der Betätigung bis hin zur Analyse von Betätigungen, die nicht unmittelbar beobachtet werden können. Ebenso soll es darum gehen, wie sie nach der Beurteilung der Betätigung gemeinsam mit den Klienten Ziele formulieren und festlegen. Denn wenn dies gut gelingt, können Klient und Therapeut sich gemeinsam auf die Suche nach praktischen Lösungen begeben. Behandlungserfolge werden so oft sehr schnell erreicht. Dieses Vorgehen macht den Beitrag der Ergotherapie zum ganzheitlichen Gesundungsprozess des psychisch Erkrankten für alle Beteiligten transparent und verstehbar.

Inhalte:

  • Herausforderungen der psychiatrischen Ergotherapie
  • Betätigungen analysieren
  • Reflexionsgespräche gestalten
  • Ziele formulieren und festlegen
  • Fallbeispiele
  • Praktische Übungen & Durchführungstipps
Dieses Live-Webinar findet über den Anbieter Zoom statt. Dafür ist ein Laptop/PC/Tablet mit Kamera & Mikrofon Voraussetzung. Der Zugangslink sowie weitere Infos folgen nach Anmeldung bzw. nach Zahlungseingang. Alle Teilnehmer/Videos sind während des Webinars für die anderen Teilnehmer der Seminargruppe sichtbar und ein Austausch ist möglich.
Hinweis: für Webinare gelten diese AGBs.

Foto-Interview (Webseminar)

Das Zielsetzungs- und Prozessinstrument «Foto-Interview» basiert auf einer kindzentrierten Haltung und einer lösungsfokussierten Sprache. Mithilfe von ca. 136 Foto- und Fragekarten können ErgotherapeutInnen gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen Betätigungsanliegen und Wünsche erheben, diese zu SMARTI-Zielen formulieren und den Zielerreichungsprozess unterstützen. Die Kinder wählen, welche der dargestellten Aktivitäten sie gerne verbessern oder lernen möchten. Im Gespräch wird erarbeitet, welche persönlichen Stärken das Kind zum Erreichen der Ziele einsetzen kann.

Der theoretische Hintergrund des Foto-Interviews basiert auf Arbeiten von Helene Polatajko (Kindzentrierung), Edward L. Deci and Richard M. Ryan (Motivationstheorie), Martine F. Delfos (Gesprächsführung mit Kindern) sowie Insoo Kim Berg und Ben Furman (Positive Psychologie).

Die Teilnehmenden können nach dem Tageskurs das Foto-Interview anwenden, haben ein Verständnis für den theoretischen Hintergrund und sind nach Abschluss berechtigt, die Foto-Interview-Box zu kaufen.

Themen

  • Hintergrundwissen zum Foto-Interview
  • Die Kunst des Zuhörens
  • Lösungsfokussierte Sprache
  • Durchführung des Foto-Interviews
  • Ausprobieren und Anwenden
  • Fallbeispiele
Wichtiger Hinweis: Um die Qualität der Anwendung zu sichern, ist der Erwerb des Fotointerviews nur nach Kursteilnahme möglich. Kosten Kartenset: 169,40 Euro inkl. Versandkosten (Kinder- und Jugendlichenversion, Stand Oktober 2022).
Dieses Live-Webseminar findet über den Anbieter Zoom statt. Dafür ist ein Laptop/PC/Tablet mit Kamera & Mikrofon Voraussetzung.  Der Zugangslink sowie weitere Infos folgen nach Anmeldung bzw. nach Zahlungseingang. Alle Teilnehmer/Videos sind während des Webseminars für die anderen Teilnehmer der Seminargruppe sichtbar und ein Austausch ist möglich. Hinweis: AGBs für Webseminare.

ET 6-6-R

Der ET 6-6-R ist ein fachübergreifendes Standard-Diagnostikum im deutschen Sprachraum. Seine Anwendung ermöglicht die Erstellung eines differenzierten Entwicklungsprofils über fünf (ab 42 Monate sechs) Entwicklungsbereiche innerhalb eines breiten Altersspektrums.

Im Kurs werden zunächst die Grundannahmen des Verfahrens erläutert. Darauf folgend werden durchführungsbezogene Aspekte des ET 6-6-R   (Materialien, Protokollierung, Besonderheiten in den verschiedenen Altersbereichen) ausführlich erörtert. Praktisch wird dies anhand von Demonstrationen und Übungen erarbeitet. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Erstellung und Interpretation von Entwicklungsprofilen. Der Praxisbezug wird mit Hilfe von Fallbeispielen hergestellt. Die Aussagemöglichkeiten des ET 6-6-R bezüglich förderdiagnostischer Fragestellungen sowie der Entwicklungs- und Therapiekontrolle werden anschaulich erörtert.Was ist neu?
  • besonders gute Differenzierungsfähigkeit im unteren und mittleren Leistungsbereich
  • Erweiterung der Aufgabenmenge von zuvor 180 Aufgaben auf nun 245 Aufgaben
  • neue Materialien
  • deutliche Erhöhung des Standardisierungsgrades der Aufgaben
  • übersichtliche Neugliederung der Entwicklungsbereiche in (1) Körper- und (2) Handmotorik, (3) kognitive Entwicklung und (4) Sprachentwicklung sowie die (5) sozial-emotionale Entwicklung ohne weitere Unterbereiche
  • der bewährte zusätzliche Untertest Nachzeichnen bleibt ab 42 inhaltlich überarbeitet erhalten
  • Neugestaltung der Auswertung und Interpretation mit: bereichsspezifischen Entwicklungsquotienten, neu erhobenen Testnormen, neugestalteten Protokollmaterialien
 Inhalte:
  • Grundlagen der Testkonstruktion
  • Durchführungsbezogene Aspekte
  • Auswertung und Interpretation der Entwicklungsprofile anhand von Fallbeispielen
  • Exemplarische Erprobung der Testdurchführung (Demonstration, Übungen)

COPM (Webseminar)

Das Canadian Occupational Performance Measure (COPM) ist ein sehr etabliertes betätigungsorientiertes und klientenzentriertes Befunderhebungsmessinstrument in der modernen evidenzbasierten Ergotherapie.

In einem halbstrukturierten Interview werden mit den Klient*innen dessen Betätigungsressourcen, Betätigungsanliegen und Betätigungsprobleme erhoben. Anschließend wählt der Klient, die aus seiner Sicht wichtigsten Betätigungsprobleme aus und bewertet dessen Ausführung und seine Zufriedenheit mit der Ausführung.
Auf dieser Grundlage werden am Ende der Befunderhebungsphase konkrete überprüfbare Therapieziele formuliert und Therapieergebnisse werden durch weitere COPM-Kontrollen messbar und überprüfbar.
Die Anwendung des COPM führt zudem zu einer deutlich aktiveren Mitarbeit und größeren Zufriedenheit der Klient*innen im therapeutischen Prozess.

In diesem Workshop lernen die Teilnehmer*innen das Canadischen Modell „ Canadian Model of Occupational Performance and Engagement“ (CMOP-E) und das dazugehörige Prozessmodell „Canadian Practice Process Framework“ (CPPF) kennen, die den theoretischen Hintergrund des Assessments bilden.

Schwerpunkt des Kurses ist die Vorstellung und Anwendung des COPM. Die Teilnehmer*innen lernen anhand von Fallbeispielen, praktischen Übungen und bewährten Durchführungstipps. Für Teilnehmer*innen aus dem Fachbereich Pädiatrie wird auch die Anwendung des COPM mit den Eltern bzw. mit dem Kind thematisiert. Der Kurs bietet ausreichend Zeit zum Üben.

Inhalte:
  • Grundlagen des CMOP-E, CPPF und COPM
  • Grundlagen zur Gesprächsführung
  • Vorstellung und Erprobung des COPM
  • Vorstellung von Durchführungshilfen

Hinweis: An diesem Kurs können Ergotherapeut*innen aller Fachbereiche teilnehmen!

Der Kurs findet als Live-Webseminar über den Anbieter Zoom statt. Dafür ist ein Laptop/PC/Tablet mit Kamera & Mikrofon Voraussetzung. Der Zugangslink sowie weitere Infos folgen nach Anmeldung bzw. nach Zahlungseingang. Alle Teilnehmer/Videos sind während des Webseminars für die anderen Teilnehmer der Seminargruppe sichtbar und ein Austausch ist möglich. Hinweis: für Webseminare gelten diese AGBs.

Grafomotorik & Handschrift (Webseminar)

Die Diagnostik und Behandlung von grafomotorischen Störungen im Kindes- und Jugendalter gehört zu den klassischen ergotherapeutischen Behandlungsmaßnahmen in der Pädiatrie. In diesem Seminar werden das entsprechende Störungsbild der Umschriebenen Entwicklungsstörung der motorischen Funktionen (UEMF) und dessen evidenzbasierte Behandlungsempfehlungen vorgestellt.

Konkret werden die häufigsten Auffälligkeiten bei grafomotorischen Schwierigkeiten und Problemen der Handschrift erörtert. Es werden die Möglichkeiten der Befunderhebung und der Wunstorfer Beobachtungsbogen für Grafomotorik und Schrift vorgestellt. Weiterhin werden der ergotherapeutische Behandlungsprozess und der Therapieaufbau bei fein- und grafomotorischen Störungen verdeutlicht. Dabei werden auch die Unterschiede zwischen fein- und grafomotorischen Behandlungsansätzen deutlich herausgearbeitet. Der kognitive Ansatz in der Behandlung von Koordinationsstörungen, verschiedene Grafomotorik-Trainings und Hilfsmittel werden vorgestellt und mit vielen praktischen Ideen für die Therapiedurchführung bereichert.

Dieses Seminar soll den Teilnehmer*innen zu einer systematischeren,  effektiveren und evidenzbasierten Therapie bei grafomotorischen Störungen verhelfen.

Inhalte:
  • Umschriebene Entwicklungsstörungen der motorischen Funktionen (UEMF)
  • Klassifikation und Behandlungsempfehlungen
  • Fähigkeiten, die ein Kind benötigt, um das Schreiben zu lernen
  • Auffälligkeiten bei grafomotorischen Schwierigkeiten
  • Probleme der Handschrift
  • Betätigungsanalyse des Schreibens
  • Wunstorfer Beobachtungsbogen für Grafmotorik und Schrift
  • Kognitiver Ansatz in der Behandlung von Koordinationsstörungen
  • Grafomotorik und Handschrift-Programme
  • Hilfsmittel
  • Häusliches Übungsprogramm
  • Umfeldberatung
Der Kurs findet als Live-Webseminar über den Anbieter Zoom statt. Dafür ist ein Laptop/PC/Tablet mit Kamera & Mikrofon Voraussetzung. Der Zugangslink sowie weitere Infos folgen nach Anmeldung bzw. nach Zahlungseingang. Alle Teilnehmer/Videos sind während des Webseminars für die anderen Teilnehmer der Seminargruppe sichtbar und ein Austausch ist möglich. Hinweis: für Webseminare gelten diese AGBs.